Am Jakobsweg zelten – den Camino mit Zelt beschreiten?

Bekanntlich schläft man beim Pilgern in Herbergen, doch wie wir auch zum Thema Unterkünfte beleuchtet haben, ist das nicht die einzige Option. Neben dem Übernachten in Hotels kann man ebenso auf ein Zelt zurückgreifen.

Das am Jakobsweg Zelten ist nicht für jedermann, aber stört es dich nicht, dich nachts im Freien aufzuhalten und dein Zelt auch einmal bei Regen zusammenzupacken, dann könnte es für dich in Frage kommen, den Jakobsweg mit Zelt zu beschreiten – entweder für den Notfall oder als allnächtliches Quartier. Die dadurch empfundene Freiheit und Nähe zur Natur werden dich allemal belohnen.

Um dir eine kleine Entscheidungsgrundlage zu bieten, ob das Zelten am Jakobsweg auch etwas für dich ist, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst, was du rechtlich beachten solltest, warum der Jakobsweg mit Zelt besonders schön für dich werden kann und welche Besonderheiten du dabei berücksichtigen solltest. Anschließend vergleichen wir auch noch zwei Zelte für dich und erklären dir, wann sich welche Art von Zelt am besten für den Jakobsweg eignet.

© Bernd Strempel & Joachim Lentz

Wie sieht es rechtlich aus: Ist am Jakobsweg Zelten erlaubt?

In manchen Ländern Europas, wie zum Beispiel Finnland, Norwegen und Schweden, ist das Wildcampen gestattet. Doch die Regelung dazu ist von Land zu Land verschieden. Daher stellt sich für die Camin(h)os zu aller erst die Frage, wie die Rechtslage in Spanien, Frankreich und Portugal aussieht. Ist dort auf einem Jakobsweg Zelten erlaubt?

In Spanien, Frankreich und Portugal ist das Wildcampen grundsätzlich verboten, wird aber laut Berichte anderer Pilger entlang der Jakobswege toleriert, wenn man nur eine Nacht von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang bleibt, keine Feuer entfacht, sich außerhalb von Naturschutzgebieten aufhält und den Platz sauber und unbeschadet zurücklässt.

Dennoch sind wir der Meinung, man sollte hier kein Risiko eingehen und besser Campingplätze aufsuchen oder bei Grundstückbesitzer um Erlaubnis fragen – sei es bei Landbesitzern oder im Garten von Herbergen. Damit bist du auf der sicheren Seite.

Am Jakobsweg zelten: Was spricht dafür und was dagegen?

Was spricht dafür und was dagegen, den Jakobsweg mit Zelt zu wandern und dieses als Übernachtungsmöglichkeit zu nutzen?

Bist du ein echter Naturfreund und möchtest dieser auch nachts ganz nahe sein, dann wirst du das Zelten am Jakobsweg wahrscheinlich lieben – besonders aufgrund der Freiheit und der Ruhe, die du nachts erlebst, wenn du Grillen zirpen anstatt andere Herbergsgäste schnarchen hörst und unter dem Sternenhimmel anstatt im unteren Teil des Stockbetts einschlafen kannst.

Bist du abends jedoch lieber in Gesellschaft und hast keinen Mitpilger, so wird eine Herberge eher geeignet für dich sein. Ebenso, wenn du auf die tägliche Dusche und das Waschen von Wäsche nicht verzichten willst. Für letztere Anliegen bieten Feuchttücher und Funktionskleidung jedoch Abhilfe.

Ein weiterer Vorteil davon, am Jakobsweg zu zelten, ist die damit verbundene Unabhängigkeit von Herbergen und anderen Übernachtungsstätten. Einerseits hast du mit Zelt keinen Stress noch rechtzeitig in der Herberge anzukommen, um auch für die nächste Nacht einen der begrenzten Schlafplätze zu ergattern – besonders am Camino Francés herrscht zur Hochsaison ein regelrechtes Wettrennen darum. Andererseits kannst du auch längere oder kürzere Wege zurücklegen, als die einzelnen Etappen lang wären – denn da du dein Zelt dabei hast, kannst du noch weiterziehen, wenn du Lust darauf hast, ohne am selben Tag in der nächsten Stadt ankommen zu müssen oder einen frühzeitigen Stopp einlegen, wenn dir mal nach einer Pause ist.

Wie du siehst, sprechen einige Gründe dafür, sich auf den Jakobsweg mit Zelt zu machen. Wenn auch du das vorhast, so achte unbedingt auf das Gewicht deiner Ausrüstung. Anderenfalls kann dieses zum wahren Spielverderber werden. Denn beschreitest du den Jakobsweg nicht gerade mit Fahrrad und Zelt gemeinsam, so trägst du deinen Unterschlupf, Isomatte und Schlafsack, sowie ein Plus an Proviant und Wasser zusätzlich am Rücken.

Mit Leichtzelt am Jakobsweg zelten: zwei Zeltempfehlungen für dich!

Wir haben zwei hochwertige Zelte miteinander verglichen, welche für das Pilgern in Frage kommen. Für welches du dich schlussendlich entscheiden solltest, hängt stark von deinem Vorhaben ab:

Willst du jede oder zumindest jede zweite Nacht (nachdem du wieder frisch geduscht bist und deine Wäsche gewaschen ist) am Jakobsweg zelten, so empfehlen wir das besonders hochwertige und geräumige outdoorer Trek Escape. Da es aus Nylon Ripstop erzeugt wurde, ist es sehr leicht (nur 1,47 kg) bei gleichzeitig besonders viel Platz für ein Leichtzelt (290 x 110 x 110 cm) und Sitzhöhe (105 cm). Ebenso das Duraluminiumgestänge und die Aluminiumheringe tragen zu einem besonders geringen Gewicht bei. Obwohl das Trek Escape so leicht ist, ist es selbst mit Innenzelt ausgestattet, welches Nacht für Nacht für eine gute Belüftung sorgt. Die silikonisierten Baumwollnähte und eine Wassersäule von 2.000 mm des Außenzeltes beziehungsweise 10.000 mm am Boden lassen dich außerdem an verregneten oder sogar verschneiten Nächten trocken im Zelt schlafen. Die Schuhe kannst du dabei einfach in der Apsis unterstellen. Bist du in Begleitung unterwegs, gibt es das Trek Escape auch als Zwei-Personen-Variante.

outdoorer Trek Escape

Planst du jedoch nur gelegentlich im Zelt zu übernachten, wenn du beispielsweise keinen Herbergsplatz mehr ergatterst oder du es nicht bis in die nächste Stadt schaffst, bevor die Finsternis eintrifft, dann empfehlen wir dir das preisgünstigere mapuera Trek Santiago, welches für speziell solche Situationen und Notfälle entworfen wurde. Bei einer Größe von 220 x 135 x 100 / 50 cm bringt es nur leichte 1,25 kg zur Waage und lässt sich kompakt auf 39 x 11 x 11 cm einpacken, um es so am Jakobswegrucksack festmachen zu können. Für dieses Pilgerzelt benötigst du nicht einmal ein Gestänge – denn es lässt sich selbst mit Trekkingstöcken aufstellen, was weitere 100 g an Gewicht einspart. Ebenso diese günstigere Variante hält dicht bei Regen mit einer Wassersäule von 5.000 mm trocken.

mapuera Trek Santiago

So, nun weißt du Bescheid. Kommt es für dich nun in Frage den Jakobsweg mit Zelt zu pilgern, dann denke bei der Auswahl deines Equipments auch unbedingt an eine zuverlässige, leichte und komfortable Isomatte sowie an einen leichten Schlafsack – besonders im Frühjahr und Herbst ist eine gute Isolation und Wärmeeigenschaft wichtig, um dich im Zelt wohlzufühlen.

Damit du auch wirklich nichts vergisst, haben wir dir hier eine Packliste für den Jakobsweg zusammengestellt. Was fehlt dir noch für den Jakobsweg? Finde es jetzt im Outdoorshop123.com!

Egal ob mit oder ohne Zelt, wir wünschen dir einen: Buen camino!